Do. Nov 21st, 2024

Buch

Nun auch als Taschenbuch für nur 7,95 Euro:  „Fehlt Ihnen auch nichts?“ Satiren aus dem Alltag. Oder: Ein Ratgeberbuch für Menschen, die keine Probleme haben.  Zu bestellen bei Amazon.

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Beiträge in Buchreihen:

In der Reihe „Alle lieben …“ des Lappan-Verlags sind eine Reihe von satirischen Beiträgen erschienen. Einige Bände sind derzeit noch – zum Teil in 2. Auflage – im Buchhandel erhältlich.

 

 

Leseproben:

Hilfe, alle lieben mich

Immer mehr Menschen leiden heutzutage an Beliebtheit. Das fängt oft schon in der Kindheit an. „Ach, ist der kleine Kerl aber niedlich“, sagen zum Beispiel die Nachbarn und wischen sich dabei ihre Hände an den Haaren des Babys ab. Wildfremde Großeltern kneifen dem Kleinen in die Wange, weil er einfach so süß ist, wenn er wütend wird.

Die eigene Mutter erklärt allen, die sie auf der Straße trifft: „Ach, er ist ja hochmusikalisch. Es ist kaum zu glauben, wie viele verschiedene Töne er aus einer Rassel herausholen kann.“ Was dann letztlich Klavierunterricht nicht unter fünf Jahren bedeutet. Und meist nicht mal zur Bewährung ausgesetzt wird.

Sollten sie irgendwann anfangen zu sprechen, werden die kleinen Kinder den ganzen Tag über von ihrem Vater mit der Videokamera verfolgt. Anschließend dürfen sie noch nicht einmal Fernsehen gucken, weil sich ihre Eltern die Videoaufnahmen von ihnen ansehen müssen.

Nur weil sie ein bisschen niedlich aussehen, müssen sich kleine Jungs immer wieder den Lippenstift ihrer Großtante aus dem Gesicht wischen. Und kleine Mädchen müssen manchmal sogar Kleider tragen, obwohl Hosen viel bequemer sind.

In der Schule wollen später alle Klassenkameraden neben ihnen sitzen. Vor allem bei den Mathematikarbeiten. Hinterher gibt es dafür dann immer eine Sechs, weil der Tischnachbar auch den  einzigen kleinen Fehler mit abgeschrieben hat. Und während normale Schüler im Unterricht auch mal kurz vor sich hindösen können, muss der beliebte Schüler in jeder Stunde vorne an der Tafel irgendetwas herleiten, ableiten oder umleiten.

Selbst in der Pause hört der Ärger nicht auf. Unbeliebte Schüler können da ganz allein und ungestört ihre Müsliriegel aufessen, beliebte müssen sie gegen das Leberwurstbrot der besten Freundin oder des besten Freundes tauschen.

Mädchen, die von den Jungs umschwärmt werden, sind gezwungen, schon in jungen Jahren hochkomplizierte Terminkalender zu führen. Und wenn sie sich dann doch mal aus Versehen mit zwei Jungs gleichzeitig treffen, müssen sie sich auch noch hochkomplizierte Geschichten ausdenken. Außerdem müssen sie dauernd mit irgendwelchen Jungs Schluss machen, nur damit sie wieder ein bisschen Zeit für eine neue Beziehung haben. Unbeliebte Mädchen schaffen dagegen sogar bequem noch ihre Hausaufgaben am Nachmittag und können freitagabends mal ganz entspannt zu Hause sitzen und den Krimi im Fernsehen gucken.

Jungs, die von Mädchen umschwärmt werden, müssen dauernd irgendjemand ein Eis kaufen, einen Cocktail spendieren oder Blumen mitbringen. Während unbeliebte Jungs ihr ganzes Geld für sich selbst behalten dürfen und sich immer die neuesten Computerspiele anschaffen können.

Meist ändert sich so etwas auch das ganze Leben lang nicht mehr. Ist man im Büro beliebt, dann bringt der Chef persönlich die dicksten Aktenstapel vorbei. Die Kollegen kommen und fragen, ob man ihnen nicht eine Kleinigkeit abnehmen könnte, sie müssten mal ganz dringend zum Friseur oder die Freundin besuchen. Wenn man abends nach Hause kommt, dann warten schon die Nachbarn im Treppenhaus:  Ob man ihnen mal schnell den tropfenden Wasserhahn reparieren könnte, oder die Getränke aus dem Keller holen und ein Süppchen kochen? Und wenn man dann endlich spätabends müde die eigene Wohnungstür aufschließt, dann wartet, wenn man so richtig beliebt ist, natürlich wieder jemand. „Warst Du in der Reinigung? Und hast Du den Salat für mich mitgebracht? Kannst Du morgen vielleicht mal ein bisschen früher kommen, damit Du unseren Wasserhahn reparieren kannst?  Denkst Du dran, dass Du am Wochenende das Badezimmer streichen wolltest? Und hast Du eigentlich heute die Kinder aus dem Kindergarten abgeholt?“

Wenn man da auch nur einmal Nein sagt, kann man sich übrigens so richtig unbeliebt machen.

(aus: Alle lieben Dich, Lappan-Verlag)

Selbst ist der Vater

Väter kann man ja heute gut und gerne einmal mit den Kinder alleine lassen. Klar, vielleicht sollte man es beim ersten Mal nicht gleich mit den eigenen Kindern probieren. Aber grundsätzlich hat die Evolution in den vergangenen drei, vier Jahr en die Väter durch diverse Wickelkurse geschleust und sie auch mit den Techniken moderner Sojamilchstillung vertraut gemacht.

Väter gehen an die Betreuung ihrer Kinder meist viel gründlicher heran. Sie testen zum Beispiel den Klebestreifen der Windel unter den verschiedensten Alltagsbedingungen, mal mit Sand an den Händen, mal mit Öl. Und stellen dann fest, was sie schon von Anfang an vermuteten: Es geht nichts über mehrere Lagen Paketband, sorgfältig rundherum gewickelt. Das hält tagelang. Und wenn man die Windel damit oben am Bauch festklebt, kann auch nichts mehr herausquellen.

Auch die Zubereitung der Flasche ist für Väter heutzutage kein Problem mehr. Noch vor ein paar Jahren konnten sich Väter allenfalls selbst eine Flasche zubereiten, meistens vor Übertragungen von wichtigen Fußballspielen. Heute wissen sie, dass auch Kinder schon eine Flasche brauchen. Die wird mit Milch gefüllt und kommt dann  fünf Minuten in die Mikrowelle. Um herauszufinden, ob sie die richtige Temperatur hat, wird sie anschließend an die Wange gehalten. Färbt sich die Wange des Babys dunkelrot, ist die Milch noch zu heiß.

Väter können heute mit ihren Kindern vieles gemeinsam unternehmen. Nachts wecken sie sie zum Beispiel gerne mal, um  ihnen zu zeigen, wie man Bankgeschäfte per Internet  machen kann. Und tagsüber lassen sie sie auch gerne mal schlafen, wenn sie dabei leise sind.

Väter nehmen ihre Kinder später auch gerne mal irgendwohin mit. Zum Beispiel morgens in die Kita. Oder sie kochen ihnen eine Currywurst. Die ist nahrhaft und auch ziemlich vitaminreich, zumindest wenn man Vitamin-C-Pulver darüber streut.

(aus: Alle lieben Väter, Lappan-Verlag)

 

 

Beiträge in Büchern:

  • Alle lieben Ärzte (Lappan Verlag ISBN 3-89082-749-7, 1997): Mal wieder Hektik im Genlabor /
    Das Letzte aus der Welt der Medizin / Das Allerletzte aus der Welt der Medizin
  • Alle lieben Computer (Lappan Verlag ISBN 3-89082-744-6, 1997): Windows 95 / Fragen Sie Frau Webmeister / Erforscht und erfunden  / Der Computer der Zukunft
  • Alle lieben Lehrer (Lappan Verlag 3-89082-746-2, 1998): Johann Wolfgang, der Paukerschreck / Neulich in der 4. Klasse / Schlechte Nachricht für Lehrer / Gute Nachricht für Lehrer
  • Alle lieben Katzen (Lappan Verlag 3-89082-802-7, 1998): So ein Katzenjammer
  • Alles Liebe zur Hochzeit (Lappan Verlag 3-89082-782-9, 1998):  Wie es Heiner einmal erwischte / Aus gutem Grunde
  • Alle lieben Männer (Lappan Verlag 3-89082-747-0, 1998): Drei Dinge braucht ein Mann / Starke Tipps für schwache Männer / Männer brauchen Ordnung
  • Alle lieben Frauen (Lappan Verlag 3-89082-748-9, 1998): Woher kommen eigentlich die Frauen / Maß halten
  • Alle lieben Zahnärzte (Lappan Verlag 3-89082-781-0 1998): Der Zahnarzt in der Literatur / Messeneuheiten / Sprichwörter für Zahnärzte  / Zahnarztbesuch – Fluch oder Segen?  / Gut gegeben / Wussten Sie schon? / Ordentlich was zu beißen
  • Alle lieben Beamte (Lappan Verlag 3-89082-801-9, 1998): In Amt und Würden / Der Bauantrag / Wie im öffentlichen Dienst einmal fürchterlich gekürzt wurde / Beamtendrudel
  • Alle lieben Kinder (Lappan Verlag 3-89082-853-1, 1999): Ziemlich anspruchsvoll / Der beste Kamerad
  • Alle lieben Heimwerker (Lappan Verlag 3-89082-935-X, 1999): Die richtige Lichtreparatur
  • Alle lieben Architekten Lappan Verlag 3-89082-934-1, 1999): Gut geplant ist halb gebaut /Zur Hölle mit den Neubauten
  • Alle lieben Radfahrer (Lappan Verlag 3-89082-823-X, 1999): Der Radfahrer- kleine Artenkunde / Aus dem Tagebuch eines Fahrradkuriers
  • Alle lieben Nichtraucher (Lappan Verlag 3-89082-825-6, 1999): Ohne Rauch gehts auch / Nichtraucher sind netter
  • Alle lieben Juristen (Lappan Verlag 3-89082-833-7, 1999): Der Mann, der nicht klagen konnte / Das letzte aus deutschen Gerichten
  • Alle lieben Steuerberater (Lappan Verlag 3-89082-824-8, 1999): Wissenswertes über Steuerberater
  • Alle lieben Autos (Lappan Verlag 3-89082-990-2, 2000): Das kleine Auto / Die aktuelle Modellvorschau / Kurzsatiren
  • Alle lieben Nachbarn Lappan Verlag 3-8303-4010-9 2000: Lernen Sie ihre Nachbarn kennen / Hilfe, Nachbarn
  • Alle lieben Studenten (Lappan Verlag 3-8303-4009-5, 2000): Neues aus der Studentenforschung
  • Alle lieben Tennis (Lappan Verlag 3-8303-4008-7, 2000): Anfänger aufgepasst / Der typische Tennisser
  • Alle lieben Gastgeber (Lappan Verlag 3-89082-937-6, 2000): Kleine Psychologie des Gastgebers / Überraaaaaaschung / Ein unvergessliches Fest
  • Alle lieben Chefs (Lappan Verlag 3-89082-938-4, 2000): Ein schöner Beruf / Aus dem Tagebuch einer Chefsekretärin / Einsame Spitze / Die Wahrheit über den Chef
  • Alle lieben Polizisten (Lappan Verlag 3-89082-939-2, 2000): Ein ziemlich harter Job / Die Kriminalpolizei rät / Meldungen aus Deutschland / Endlich Ruhe / Wenn Pferde zur Polizei wollen

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