Die Blicke richten sich auf ein Schloss in Schottland, auf Balmoral Castle, die Sommerresidenz der britischen Königin. Am 8. September 2022 ist Queen Elisabeth II. dort im Alter von 96 Jahren verstorben. Sie war die am längsten regierende Monarchin in der britischen Geschichte.
Zwischen August und Oktober ist die britische Königin alljährlich nach Balmoral in Royal Deeside im schottischen Aberdeenshire gekommen. Im 14. Jahrhundert wurde dort ein kleines Schloss als Sitz eines schottischen Adligen errichtet. In den folgenden Jahrhunderten wurde es ausgebaut,1848 diente es Königin Victoria und Prinz Albert erstmals im Urlaub als Unterkunft. Die raue Wildheit Schottlands zog die königliche Familie in ihren Bann, es war ihr „dear paradise in the Highlands“. Albert kaufte Balmoral Castle, ließ es 1853 vom Aberdeener Stadtarchitekten William Smith neu planen und erweitern. Seit 1856 wird das neu errichtete Schloss als private Sommerresidenz der Königsfamilie genutzt, die alten Gebäude wurden abgerissen. In Zeiten außerhalb des Sommers ist das Schloss für die Öffentlichkeit meist zugänglich, in einem Museumsbereich sind Oldtimer und Kutschen ausgestellt, im Ballsaal eine Kunstsammlung. Ein großer Garten, in dem zum Teil auch Salate und Gemüse angepflanzt werden, umgibt das Schloss. Insgesamt umfasst der Landsitz 243 Quadratkilometer.
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Balmoral unweit des Flusses Dee ist rund 160 Kilometer und damit etwa zwei Autostunden von Edinburgh entfernt. Eine Anreise, die zuletzt der frühere Premierminister Boris Johnson und die neue Premierministerin Liz Truss auf sich nehmen mussten, um aus der Hand von Queen Elisabeth ihre Entlassungs- bzw. Ernennungsurkunden zu erhalten. Es war eine der letzten Amtshandlungen der Königin, die schon auf den offiziellen Fotos sehr zerbrechlich wirkte.
Elizabeth Alexandra Mary, im April 1926 geboren, wurde mit 25 Jahren britische Königin und blieb es mit großem Pflichtbewusstsein mehr als siebzig Jahre.
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